Ich muss Ajvar besorgen. Ajvar ist essentiell für die Darstellung Mazedoniens in meiner Ausstellung. Der original mazedonische Ajvar ist in Deutschland geblieben. Man schickt mich in armenische Geschäfte. Im Internet finde ich unter ajvar.org die Homepage rumänischer Programmierer. Im Konsulat Kroatiens frage ich um Rat. Die diplomatische Reserve des Konsulats-mitarbeiters ist groß, als ich mein Anliegen vortrage, bis ich beim Wort Ajvar angelangt bin. Er lacht. Die Kenntnis von und zu vermutende Freude an Ajvar bringt uns einander ganz klar näher.
Es regnet energisch am Sonnabendmorgen in Queens. Das Geschäft am Broadway kann ich nicht finden, aber eine Schlachterei mit Ajvarverkauf. Ich kaufe auch Käse und ein Gebäck, dass in Bulgarien Banitza, in Kroatien aber anders heißt. Als ich Banitza sage, lachen die Kroaten, gehen um die Theke und klopfen mir auf die Schulter. Landsleute kommen zu Besuch und schütteln sich den Regen aus den Haaren. In meiner Tüte finde ich eine handvoll Geleebananen.